Das lange ersehnte Therapiebecken der Sterntaler ist im Einsatz
Bereits 2015 hatte die Dietmar Hopp Stiftung den Sterntalern als große
Überraschung zur Einweihung des Pflege-Neubaus zugesagt, das geplante
Therapiebecken zuunterstützen. Die Vorfreude der Sterntaler war schon damals
übergroß! Aber nun konnte das Projekt auch tatsächlich umgesetzt und in Betrieb
genommen werden.
Die Dietmar Hopp Stiftung hat das Therapiebad mit 300.000 Euro unterstützt.
Und das Ergebnis ist großartig in vielfacher Hinsicht.
Das achteckige Therapiebecken misst 3 auf 4 Meter und ist 1,20 m tief. Das Wasser
wird sowohl mit einer Ozonanlage gefiltert als auch mit Chlor versetzt, um die
hygienischen Standards auch für immungeschwächte Kinder zu erfüllen.
Die Betriebstemperatur des Wassers beträgt 34° C, die Raumtemperatur liegt knapp
darüber. Der Badbereich umfasst das Becken, ein WC und eine Dusche.
Im Vorraum besteht die Möglichkeit, sich umzuziehen. Hier steht auch ein großer
Wickeltisch, um die Kinder vor und nach der Behandlung zu versorgen.
Da das Liftersystem im ganzen Raum frei beweglich ist, kann der Transfer
problemlos und sicher vom Rollstuhl auf die Duschliege und von dort aus in das
Becken vorgenommen werden.
Der Sterntaler Shiatsu- und Watsu-Praktiker Markus Wolf macht beeindruckende
Erfahrungen mit den Kindern, Geschwisterkindern und Eltern.
Der Körper schwebt im körperwarmen Wasser. Watsu (Wasser-Shiatsu) ist nach den
Grundlagen der japanischen Körperarbeit Shiatsu ausgerichtet.
Es kann helfen, einen entspannten Zustand zu erreichen, Blockaden zu lösen, Stress
abzubauen, Freude am Leben zu erfahren, die Selbstachtsamkeit zu fördern, den
Körper und seine Grenzen bewusst wahrzunehmen und Selbstheilungskräfte
anzuregen.
Die Kinder entdecken das Element Wasser neu und reagieren ganz individuell mit
Neugier und Interesse oder auch mal einfach tollpatschig plantschend.
Andere klammern sich fest und lassen dann nach einer gewissen Zeit los, lehnen
sich zurück und entspannen vollkommen.
Auch kann man bei ansonsten bewegungseingeschränkten Kindern manchmal
Schwimmbewegungen feststellen, die anscheinend tief im Innern eingeprägt sind.
Viele Bewegungen, Dehnungen und Streckungen sind bei völliger Entspannung im
Wasser besser möglich. Ganz wesentlich ist die tiefen Erfahrungen des Gehalten-
Seins. Und die Eltern können Tiefenentspannen, Loslassen und Auftanken.
Eine Rückmeldung einer Mutter nach ihrer Behandlung war: „Das ist wie Fliegen,
Schweben und Tanzen zugleich.“ Ein Zustand, der Eltern, die ihre schwerst
erkrankten Kinder 24/7 begleiten und versorgen müssen aus dem Alltag so nicht
kennen.
„Mit unserer Förderung wollen wir den Kindern ein besonderes Erlebnis in der
Schwerelosigkeit des Wassers ermöglichen. Wir hoffen, dass Kinder, Geschwister
und Eltern das Therapiebecken zum Entspannen und Kraft tanken nutzen und sie
viel Freude dabei haben“, so Meike Leupold, stellvertretende Leiterin der Dietmar
Hopp Stiftung.
Die Sterntaler sind der Dietmar Hopp Stiftung unendlich dankbar, dass sie diese
besondere Form der Therapie in diesen nun so atmosphärischen und heilsamen
Räumlichkeiten ermöglicht hat. Dies ist ein weiterer Meilenstein in der
überwältigenden Entwicklung des Kinderhospizes der Sterntaler, die es seit 2009
erfährt. Die Dietmar Hopp Stiftung hat die Einrichtung von Anbeginn begleitet und
einen beträchtlichen Anteil an dem, wofür das Haus als „Herberge“ für
lebensverkürzend erkrankte Kinder und deren Familien steht.