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Kindern einen Blick hinter die Kulissen zahlreicher Einrichtungen ermöglichen – das will der „Türen-auf-mit-der-Maus-Tag“ des WDR.

In Dudenhofen hat sich erstmals das Kinderhospiz Sterntaler beteiligt.

Die Besucher erfuhren, welch große Rolle im Hospiz das Leben spielt, bevor sie im Sternenzimmer mit dem Thema Tod in Berührung kamen.

 

Wir danken den Eltern und Kindern, die zu Besuch waren, um sich über die Kinderhospizarbeit zu informieren. Für deren Aufgeschlossenheit, Vertrauen und reger Anteilnahme an den besonderen Einblicken und deren positive Reaktionen.

Unser weiterer Dank gilt der Rheinpfalz und Ulrike Dansauer, die diesen besonderen Tag begleitet haben und, die wir hier zitieren dürfen:

 

Ein Mädchen breitet die Arme aus und fängt Sterne in seinem weißen Kleidchen – dieses von einem Kind gemalte Bild steht inmitten eines kunterbunten und sehr gemütlichen Spielbereichs im Dudenhofener Kinderhospiz Sterntaler.

Die Einrichtung beteiligt sich erstmals am „Türen-auf-mit-der-Maus-Tag“ des Westdeutschen Rundfunks, an dem sich in ganz Deutschland Türen für Kinder öffnen

Die Kinder, die vorher von ihren Eltern für den Türöffner-Tag angemeldet wurden, sind schon eifrig dabei, die Spielsachen zu erkunden.

„Mein neues Zuhause“, meint ein Junge begeistert zu der warmen Atmosphäre mit viel Holz, bunten Farben und einer Menge Spielzeug. In dem Kinderhospiz, das in einer alten Mühle untergebracht ist, gibt es viel zu entdecken.

Während Sozialpädagoge und Trauerbegleiter Christian Woll den Erwachsenen die Einrichtung erklärt, richten sich die Kinder quasi häuslich in den verwinkelten Spielecken und dem sogenannten Snoezelraum ein und wollen gar nicht mehr weg. Auch die Eltern sind überrascht und begeistert von der anheimelnden Atmosphäre. „Es ist nicht so, dass hier jede Woche ein Sarg steht und alles voller Trauer ist“, erklärt Woll. „Es passiert ganz viel Leben, je nach Krankheitszustand und -phase.“ Die Besucher erfuhren im Spielebereich, welch große Rolle im Hospiz das Leben spielt, bevor sie im „Sternenzimmer“ mit dem Thema Tod in Berührung kamen. Deswegen geht es im Kinderhospiz vor allem um das Leben.

Wie kann man die verbliebene Zeit mit dem sterbenden Kind so schön wie möglich gestalten? Wie kann man Eltern entlasten? Wie begleitet man Familien, die gerade ihr Kind verloren haben? All diese Fragen sind wichtig. Ehrenamtliche und Trauerbegleiter sind ebenso wie das gesamte Küchen- und Haushaltspersonal in den Prozess involviert. Pädagogen begleiten dabei immer die gesamte Familie. Aufgenommen werden Kinder von null bis 27 Jahren, denn junge Erwachsene fallen laut Woll oft aus dem Hospizsystem heraus, weil ihre Sterbezeit nicht so klar kalkulierbar ist. Manchmal entwickle der Körper Kräfte, die bei der Diagnose nicht für möglich gehalten wurden.

Dennoch müssen sich die 17 stationären Kinderhospize in Deutschland in erster Linie über Spenden finanzieren. Die Kostenträger kommen ausschließlich für das erkrankte Kind (und dies nach wie vor nicht kostendeckend) auf.

Alle sonstigen, wesentlichen Kosten (Bausubstanz, deren Unterhalt und Erhaltung, Therapien – auch der betroffenen Geschwisterkinder und Familie, Ausflüge, Unterbringung, Verpflegung etc.) werden von engagierten Spendern getragen. Inzwischen steuert auch das Land einen kleinen Font bei, um den man sich bewerben darf (muss).

Nicht mehr ganz so lebhaft wie im Spielraum geht es im Pflegebereich der kranken Kinder zu. Die jungen Besucher werden stiller, als sie sehen, dass er etwas anders aufgebaut ist als der Spielebereich für Geschwisterkinder.

Da gibt es zum Beispiel ein Bett, das anders aussieht. „Kann man das zu machen?“, will ein Mädchen wissen. „Ja“, sagt Trauerbegleiterin Rebekka Türk und schließt das Bettchen zusammen mit dem Mädchen. „Damit das kranke Kind nicht herausfällt“, erklärt sie. Richtig still wird die Gruppe, als sie das Familienzimmer und das „Sternenzimmer“ erreicht. Im Familienzimmer liegen Fotoalben mit Bildern verstorbener Kinder. Die schauen sich die Besucherkinder gleich an und haben viele Fragen dazu. Warum ein Kind einen Schlauch in der Nase hat zum Beispiel.

„Damit es besser atmen kann“, erklärt Türk. Im „Sternenzimmer“ werden die toten Kinder aufgebahrt, damit die Familien Abschied nehmen können.

Das Thema Tod ist ihnen noch fremd.

Am Nachmittag schließt sich die Tür für die Teilnehmer des „Türen-auf-mit-der-Maus-Tages wieder.

Doch die im Kinderhospiz gesammelten Eindrücke dürften alle noch lange Zeit beschäftigen.

 

Resümee von Sterntaler Geschäftsführerin Anja Hermann:

„Das große Interesse der Kinder und Eltern mehr zu erfahren, zu entdecken, zu wissen und unbefangen Fragen stellen zu wollen und zu können, um darauf auch unmittelbare und ehrliche Antworten zu bekommen, hat uns sehr gefreut und berührt.

Besonders wichtig war uns, den großen aber vor allem auch den kleinen Besuchern zu vermitteln, dass der Tod zwar zum Leben dazugehört, aber welch große Rolle im Kinderhospiz dabei (entgegen vieler Annahmen) gerade das LEBEN spielt.“

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