Zum „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10.02.2016 las ich zufällig einen Beitrag, der mich 
zutiefst berührte und dazu veranlasste, mich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Bei meiner regionalen Recherche stieß ich dabei direkt auf die Sterntaler und versank schwer beeindruckt von deren bemerkenswerter Arbeit in den ganzen Informationen und Berichten. Dann stockte mir der Atem. Ein Kinderhospiz muss sich ausschließlich über Spenden finanzieren? Bitte was? In so viele fragwürdige Projekte wird bedenkenlos reingebuttert und gerade hierfür gibt es – Nichts? Das saß! Schon fünf Minuten später war die Idee geboren, den Sterntalern in der nächsten dunklen Jahreszeit, verbunden mit einer schönen Aktion, etwas Gutes zu tun.
Noch etwas konzeptlos in welcher Form wir Spenden sammeln könnten, verlief sich die Idee im Laufe des Frühjahrs ein wenig. Eines Tages im Sommer bastelte ich für ein Hochzeitsgeschenk eine kleine „Küsschen“-Schachtel, in die gerade mal ein Ferrero Küsschen passte. Während ich den Deckel auf das winzige Kistchen pfriemelte, erinnerte ich mich plötzlich an ein Küsschen, welches mir einer unserer besten Freunde bei einem sehr emotionalen Krankenbesuch zum Abschied „zugeworfen“ hatte. Auch wurde mir bewusst, dass wir im nächsten Frühling seinen 40. Geburtstag feiern würden, hätte das Schicksal einen anderen Plan für ihn geschrieben. Dieser Moment war die Ideen-Brücke zu „Küsschen fürs Kinderhospiz“. Eine süße Hilfe für die Sterntaler von der auch die Spender etwas haben und ein symbolisches Geburtstagsgeschenk für unseren Himmelsboten, den die Sterntaler-Kinder auf ihrer Reise vielleicht ein Stück begleiten dürfen.
Nachdem wir unserer Familie, Freunden und schließlich auch Frau Plesse von der Idee erzählt hatten, trudelten erste Materialspenden ein und die Bastelphase konnte beginnen. In liebevoller, stundenlanger und oft auch tränenreicher Kleinarbeit – beim Basteln hat man viel Zeit für Erinnerungen – entstand ein quietschbunter Berg dieser Schächtelchen, die wir zu Testzwecken erstmalig an einem sonnigen Flohmarktmittag in Speyer gegen eine Spende von 1 Stern-Taler angeboten haben. Schon an diesem Tag zeichnete sich ab wie tief das Thema Kinderhospiz die Menschen berührt und es wurde voller Vertrauen in unsere Sterntaler-Kasse gespendet. Ein paar liebe Helfer erklärten sich ebenfalls spontan bereit Küsschen zu verteilen. In kürzester Zeit waren die Körbchen im Draisinencafé Westheim, im neuen Lingenfelder Eiscafé Times und in unserem Gundersheimer Lädchen geplündert und die Sterntaler-Dose wurde immer schwerer.
Trotz Regen und Sturm verbrachten wir einen weiteren, begegnungsreichen Nachmittag auf dem Rülzheimer Flohmarkt und im November bekamen wir zusätzlich Unterstützung durch die Familie unseres verstorbenen Freundes. Kurzerhand griffen auch sie zu Schere, Papier und Kleber und verteilten zu verschiedenen Anlässen ihre wunderschön weihnachtlich verpackten Küsschen. Einige Freunde gaben regelrecht Bestellungen bei uns auf und füllten mit den Küsschen ihre Adventskalender, ihre Wichtelpäckchen oder schmückten damit ihren Weihnachtstisch. Als I-Tüpfelchen bekamen wir vom hiesigen Heimatverein spontan einen halben Stand auf dem Gundersheimer Weihnachtsmarkt gestiftet und durften dort selbstgemachte Kleinigkeiten gegen eine Spende anbieten. Das Material dafür wurde uns von EDEKA Bruder zur Verfügung gestellt, so dass wir keinerlei Auslagen hatten und 1:1 alles weitergeben konnten. Dadurch kam nicht nur ein stattlicher Erlös an unserem Ständchen zusammen, fast alle Standbetreiber haben von ihren Einnahmen ebenfalls noch etwas ins Küsschen-Kässchen gegeben. Überhaupt spendeten überraschend viele Menschen etwas, ohne dafür eine Gegenleistung mitgenommen zu haben. „Wir wissen ja, dass es gut angelegt ist“, war die oft getroffene Aussage.
So kamen wir zum Jahresende auf rund 350 Küsschen und den nie für möglich gehaltenen Betrag von 1035,00 Euro, den wir von ganzem Herzen und ohne 1 Cent Abzug an die Sterntaler-Familien weitergeben. Es ist ein Segen, eine so Wert-volle Einrichtung vor der Haustür zu wissen und ein absolut tolles Gefühl, etwas dazu beitragen zu dürfen. Die neue „Alte Mühle“ ist ein richtiger Wohlfühlort, voller Liebe und Geborgenheit vor dem man absolut keine Angst haben muss. Dafür haben wir uns buchstäblich gerne „die Finger dreckig gemacht“ und „kalte Füße bekommen“.
Für den lieben Empfang und die geschenkte Zeit möchten wir uns nochmal herzlich bedanken, wir kommen sehr gerne wieder und freuen uns schon heute auf eine nächste süße Aktion.
Familie Hahn aus Gundersheim
Die Sterntaler bedanken sich ganz herzlich im Namen der Sterntaler-Kinder und deren Familien bei Familie Hahn aus Gundersheim und allen wundervollen Menschen, die bei dieser „Herzens-Aktion“ mitgewirkt, unterstützt und gesponsert haben. Die Küsschen sind nicht nur hilfreich auf unserem Spendenkonto, sondern auch in unseren Herzen angekommen. Eine sehr liebevolle Idee, verbunden mit einem Menschen, der auch in „Abwesenheit“ mitgewirkt hat und dem auch die Sterntaler gerne gedenken und danken wollen.