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Ein Fahrradausflug mit drei Erwachsenen und zwei Kindern

Was die Krankheit eines Kindes für die Schwester oder den Bruder bedeutet

Die Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung des Bruders oder der Schwester verändert das Leben eines Geschwisterkindes von Grund auf. Plötzlich steht die Sorge um das kranke Kind im Mittelpunkt der elterlichen Aufmerksamkeit. Für die gesunden Geschwister bleibt im kräftezehrenden Pflegealltag oft weniger Zeit übrig. Deshalb legen wir auch ein besonderes Augenmerk auf die Betreuung der Geschwisterkinder.

Pädagogische Leitung/ Sozialpädagoge/ Kinder-, Jugend- und Familientrauerbegleiter Christian Woll

Christian Woll (37) arbeitet seit sieben Jahren als Sozialpädagoge im Kinderhospiz Sterntaler. Nachdem er während seines Studiums ein Praxissemester in unserer Einrichtung absolviert hat, entschied er sich dazu, seinen Berufsweg hier weiterzuführen. Seit zwei Jahren gehört er auch dem speziellen Team der Trauerbegleiter an. Die Möglichkeit mit dem ganzen Familiensystem zu arbeiten, ein familiäres Verhältnis im Kollegium und die Vielseitigkeit seines Arbeitsbereiches sind das, was für ihn die Arbeit bei Sterntaler ausmacht.

Wir ermitteln die Bedürfnisse der Geschwister kranker Kinder

Im Kinderhospiz Sterntaler betreuen wir Geschwister in unterschiedlichen Altersgruppen. Mal ist nur ein Geschwisterkind zu Besuch, mal sind es mehrere. Durch das Zusammensein im Spiel und Gespräche finden wir heraus, welche Interessen, Wünsche und Fähigkeiten die Kinder haben. Dabei überlegen wir gemeinsam, wie die Geschwister ihre Zeit im Kinderhospiz verbringen möchten. Durch individuelle und regelmäßige Angebote schaffen wir den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Raum für ihre Bedürfnisse. Der Austausch mit unseren pädagogischen Mitarbeitenden und anderen Geschwistern gibt ihnen eine Auszeit von dem Alltag, in dem sie häufig zurückstecken müssen. Wir spielen, basteln und malen. Aber auch gemeinsame Ausflüge stehen regelmäßig auf der Tagesordnung. Kreativität und Bewegung sind wichtige Bestandteile unserer Arbeit.

Geschwisterkinder haben die Möglichkeit, mit uns über Ängste, Sorgen und Erlebnisse zu sprechen

Sie können die wichtige Erfahrung machen, dass es anderen betroffenen Kindern ganz ähnlich geht. Sie begreifen und verstehen, dass sie mit ihrem Schicksal nicht alleine sind. Doch vor allen Dingen soll es darum gehen, Spaß zu haben. Den Kopf frei zu bekommen und zu spüren, dass jetzt sie als Geschwister einmal an der Reihe sind. Ein wichtiges Ziel ist es auch, die Eltern zu entlasten, um Zeit als Paar oder für sich selbst zu haben.

Wir unterstützen die Geschwister kranker Kinder

Unsere pädagogischen Mitarbeitenden holen die Kinder und Jugendlichen in ihrer aktuellen Lebenssituation ab. Dabei geht es nicht primär um die Erkrankung des Bruders oder der Schwester. Wir besprechen stattdessen alltägliche Themen:

  • Familie
  • Freunde
  • Schule
  • Ängste und Unsicherheiten
  • Freuden und Wünsche

Die Erkrankungen sind für die Geschwisterkinder täglich präsent. Sie müssen auf viele Dinge verzichten, weil das erkrankte Kind viel Fürsorge braucht. Die Eltern geben ihr Bestes, allen Kindern gerecht zu werden und ihnen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Doch das funktioniert im Alltag oftmals nicht so, wie sie es sich wünschen. Unsere Aufgabe ist es, den Kindern genau das zu vermitteln. Meist haben sie viel Verständnis für diese besondere familiäre Situation und wollen helfen, wo sie nur können.

 Der Zwiespalt zwischen der Rücksichtnahme auf die erkrankte Schwester oder den erkrankten Bruder und ihren eigenen Bedürfnissen kann sehr belastend sein. Für die eigenen Sorgen und Nöte stehen die Eltern nicht mehr wie früher zur Verfügung.

Wut und andere Emotionen sind völlig normal

Aufgrund der besonderen Umstände ist es nachvollziehbar, wenn die Geschwister trotz allem Verständnis auch mal Wut empfinden oder sich ungerecht behandelt fühlen, weil die Eltern nicht so viel Zeit haben und sich vieles um das erkrankte Kind dreht. Es gibt viele Emotionen, die bei einem Gespräch mit Geschwisterkindern kranker Kinder plötzlich im Raum stehen können. Unsere pädagogischen Mitarbeitenden haben immer ein offenes Ohr, wenn die Kinder darüber sprechen wollen. Sie sind stets wachsam und nehmen die Kinder mit ihren Ängsten und Sorgen, aber auch mit ihrer Zuversicht und Freude am Leben wahr. Sie dürfen uns alle Gefühle zeigen, aber nur in dem Maß, wie sie sich das wünschen. Das bedeutet, dass wir die Geschwister kranker Kinder niemals zu Gesprächen drängen. Sie dürfen selbst entscheiden, ob und in welchem Rahmen sie diese Themen ansprechen. Auch in Situationen, in denen Eltern keine Worte finden, springen unsere pädagogischen Mitarbeitenden ein: So lassen wir die Geschwisterkinder mit ihren Gefühlen nicht allein, sondern antworten stellvertretend für die Eltern.

Christian Woll steht auf einem Stand-up Paddling Board und ein Kind sitzt darauf.

Wir geben Beistand, wenn die Geschwister kranker Kinder Abschied nehmen müssen

Hinter jedem Kind, das in unserem Hospiz zu Besuch ist, steht eine Familie. Und damit auch das Schicksal, Abschied von einem geliebten Familienmitglied nehmen zu müssen. Ein Schicksal, bei dem ihnen unsere Mitarbeitenden zur Seite stehen. In solch schweren Zeiten schließen sich Pädagog/innen und Kinderkrankenpfleger/innen zu einem Team zusammen und begleiten die Familie beim Abschiednehmen. Das Trauern ist eine sehr intime und persönliche Angelegenheit, mit der wir sehr achtsam umgehen. Wenn die Eltern trauern, spüren auch die Geschwisterkinder, dass etwas Schlimmes passiert ist. Doch sie trauern in ihrer kindlichen Welt ganz anders als Erwachsene.

Um zu verstehen, was geschehen ist, brauchen Kinder etwas Greifbares. Deshalb finden wir es wichtig, dass die Geschwisterkinder in den letzten Augenblicken mitgenommen werden, wenn sie sich das wünschen.

Rituale zum Abschiednehmen sind für Geschwister kranker Kinder sehr wichtig

Der größte Teil der Geschwisterkinder nimmt das positiv auf und sie versuchen zu unterstützen, wo sie nur können. Gemeinsam mit den Geschwistern schauen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche Rituale zum Abschiednehmen wichtig und passend sind. Die Eltern sind dabei oft zögerlich. Viele haben Angst ihre Kinder zu überfordern oder gar zu traumatisieren. Es ist jedoch sehr wichtig, die Geschwister nicht vor der verschlossenen Tür stehen zu lassen. In diesen Momenten übernimmt nämlich die eigene Fantasie – und diese ist meist wesentlich schlimmer als die Realität. Indem wir die Geschwister mitnehmen, können sie lernen, dass der Tod nichts Furchteinflößendes und Böses sein muss. Noch etwas gestalten zu dürfen, einen Brief zu schreiben, den Bruder noch mal berühren zu dürfen, sich von ihm zu verabschieden – all dies sind wichtige Rituale, die zum Begreifen des Todes wichtig sind. Wir schaffen Raum, damit auch die Geschwisterkinder – egal welchen Alters – in Ruhe von ihrem Bruder oder der Schwester Abschied nehmen können und Zeit um zu trauern.

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